Ein Ehekonto ist ein Gemeinschaftskonto, das von beiden Ehepartnern gemeinsam geführt wird.
Es erleichtert die Verwaltung gemeinsamer Finanzen wie Miete und Haushaltskosten.
Beide Partner erhalten eigene Bankkarten und haben gleichberechtigten Zugriff auf das Konto.
Ein gemeinsamer Freistellungsauftrag für Kapitalerträge kann steuerliche Vorteile bieten.
Bei Schulden haften beide Ehepartner gesamtschuldnerisch, auch wenn nur einer Verbindlichkeiten eingeht.
Ein gemeinsames Ehekonto kann den finanziellen Alltag von Ehepaaren deutlich erleichtern. Mit einem Ehekonto lassen sich laufende Ausgaben wie Miete, Strom oder Einkäufe übersichtlich bündeln und gemeinsam verwalten. Gleichzeitig schafft es Transparenz und Vertrauen in der Partnerschaft – besonders dann, wenn beide regelmäßig zum Haushalt beitragen.
Doch worauf solltest du bei der Auswahl, Eröffnung und Nutzung eines Ehekontos achten? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige – von den besten Angeboten bis hin zu steuerlichen Fallstricken.
⚠️ Wichtiger Hinweis zur Schenkungssteuer:
Auch Ehepaare müssen bei einseitigen Einzahlungen auf ein Gemeinschaftskonto vorsichtig sein. Zwar gilt ein Freibetrag von 500.000 € alle zehn Jahre, doch darüber hinaus kann Schenkungssteuer anfallen – besonders wenn nur ein Partner einzahlt und beide gleichberechtigt verfügen. Eine klare Dokumentation schützt vor Problemen. Mehr dazu im Abschnitt „Achtung: Schenkungssteuer bei gemeinschaftlichen Konten“.
Ehekonto Vergleich: Die besten Angebote im Überblick (06/2025)
Damit du das passende Konto für eure gemeinsame Finanzorganisation findest, zeigen wir dir hier die besten Ehekonto-Angebote im aktuellen Vergleich – inklusive Gebühren, Karten, Leistungen und Besonderheiten.
Hinweis nach § 18 Abs. 6 Zahlungskontengesetz: Bitte beachte, dass dieser Vergleich keinen kompletten Marktüberblick darstellt.
Was ist ein Ehekonto?
Ein Ehekonto ist ein Gemeinschaftskonto, das von zwei Ehepartnern geführt wird. Es dient dazu, gemeinsame Ausgaben wie Miete, Versicherungen, Einkäufe oder Kinderkosten zentral abzuwickeln. In der Regel handelt es sich um ein sogenanntes ODER-Konto, bei dem beide Partner gleichberechtigt und unabhängig über das Guthaben verfügen können.
Ein Ehekonto schafft Transparenz im Alltag, vereinfacht die Haushaltsplanung und fördert die gemeinsame finanzielle Organisation. Es ist besonders praktisch für Paare, die regelmäßig gemeinsame Zahlungen leisten und ihre Ausgaben klar vom privaten Budget trennen möchten.
Wann lohnt sich ein Ehekonto?
Ein Ehekonto lohnt sich besonders, wenn gemeinsame Ausgaben regelmäßig anfallen und beide Partner ihre Finanzen gemeinsam organisieren möchten. Es schafft Übersicht, vereinfacht die Verwaltung und stärkt die finanzielle Partnerschaft.
Ein Ehekonto ist sinnvoll, wenn:
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regelmäßige Fixkosten wie Miete, Strom oder Versicherungen gemeinsam getragen werden
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beide Partner zum Haushaltsbudget beitragen möchten – anteilig oder zu gleichen Teilen
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Transparenz über gemeinsame Ausgaben gewünscht ist
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größere gemeinsame Sparziele oder Rücklagen geplant sind
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die Haushaltsorganisation effizienter gestaltet werden soll (z. B. mit Daueraufträgen, Budgettools, App-Nutzung)
Ehekonto oder getrennte Konten?
Ob ein Ehekonto oder getrennte Konten die bessere Wahl sind, hängt von der Lebenssituation und dem finanziellen Umgang des Paares ab. Viele entscheiden sich für eine Kombination aus beidem: ein gemeinsames Konto für die Haushaltskosten und zwei private Konten für individuelle Ausgaben.
Ehekonto – Vorteile:
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Gemeinsame Übersicht über alle Haushaltsausgaben
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Einfachere Abwicklung von Fixkosten
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Stärkt das finanzielle Miteinander
Getrennte Konten – Vorteile:
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Volle Kontrolle über eigenes Einkommen
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Unabhängigkeit bei persönlichen Ausgaben
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Vermeidung von Konflikten bei unterschiedlichem Konsumverhalten
Tipp: Die Kombination aus Ehekonto + Einzelkonten hat sich in der Praxis bewährt – gemeinsames Budget zentral, Privates bleibt privat.
Wie sicher ist ein Ehekonto?
Ein Ehekonto ist technisch genauso sicher wie ein Einzelkonto. Banken schützen den Zugang mit PIN, TAN, Zwei-Faktor-Authentifizierung und moderner Verschlüsselung. Die eigentlichen Risiken liegen weniger im System, sondern in der gemeinsamen Nutzung: Beide Partner haben vollständigen Zugriff auf das Guthaben und haften gesamtschuldnerisch – das heißt, jeder haftet für das gesamte Minus, auch wenn es nur der andere verursacht hat.
Besonders bei Trennung oder Streitigkeiten kann das zum Problem werden. Umso wichtiger sind klare Absprachen zur Nutzung, zur Höhe der Einzahlungen und zum Umgang mit Dispo oder Rückbuchungen. Vertrauen und Transparenz sind hier die beste Absicherung.
Welche Banken bieten ein gutes Ehekonto?
Viele Banken bieten Gemeinschaftskonten an, die sich hervorragend als Ehekonto eignen. Besonders Direktbanken punkten mit geringen Gebühren, moderner App-Nutzung und einfachen Kontoeröffnungen. Aber auch einige Filialbanken bieten Modelle mit persönlicher Beratung und Zusatzleistungen.
Beliebte Anbieter für Ehekonten sind:
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DKB: Kostenlos ab 700 € Geldeingang oder unter 28 Jahren, zwei Karten inklusive
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comdirect: Kostenlos bei aktiver Nutzung, gute App und Cashback bei Zahlungen
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comdirect: Kostenlos bei aktiver Nutzung, gute App und Cashback bei Zahlungen
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Commerzbank: Filialzugang, 50 € Startguthaben, kostenlose Girocards
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N26: Komplett online, modernes Banking, zwei Mastercard Debitkarten
Tipp: Achte beim Vergleich auf Kontoführungsgebühren, Kartenleistungen, Bargeldversorgung und die Möglichkeit, Zusatznutzer einzubinden.
Wie nutzt man ein Ehekonto richtig?
Damit das Ehekonto reibungslos funktioniert, sind klare Absprachen und eine sinnvolle Nutzung wichtig. Diese Punkte helfen im Alltag:
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1
Nur für gemeinsame Ausgaben nutzen: Miete, Strom, Einkäufe oder Urlaube – persönliche Ausgaben besser über Einzelkonten abwickeln.
-
2
Fair einzahlen: Entweder 50:50 oder anteilig zum Einkommen – Hauptsache, transparent und nachvollziehbar.
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3
Regelmäßige Abstimmung: Monatlich gemeinsam Buchungen und geplante Ausgaben durchgehen, um Überraschungen zu vermeiden.
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4
Digitale Tools verwenden: Banking-Apps oder Haushaltsrechner helfen, Einnahmen und Ausgaben jederzeit im Blick zu behalten.
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5
Eigenes Konto behalten: So bleibt finanzielle Eigenständigkeit erhalten und das Partnerkonto dient nur dem gemeinsamen Zweck.
Tipp: Wer zusätzlich eigene Girokonten behält, kann private Ausgaben weiterhin individuell verwalten – das sorgt für Fairness und klare Zuständigkeiten.
Checkliste: Das passende Ehekonto finden
Ein Ehekonto sollte zu euren Bedürfnissen und eurem Alltag passen. Mit dieser Checkliste lässt sich schnell erkennen, worauf es bei der Auswahl ankommt:
Kontoführungsgebühren prüfen: Gibt es Bedingungen für die kostenlose Nutzung (z. B. Mindestgeldeingang)?
Zwei Karten inklusive? Beide Partner sollten jeweils eine Debitkarte erhalten – idealerweise kostenlos.
Bargeldzugang sicherstellen: Kostenlos Bargeld abheben im In- und Ausland – ideal bei Reisen oder unterschiedlichen Wohnorten.
Mobile Banking & App-Funktion: Übersichtliche App, Push-Benachrichtigungen und gemeinsame Budgetübersicht sind hilfreich im Alltag.
Optionale Zusatzleistungen: Gibt es Unterkonten, Sparziele, Kreditkarten oder Cashback?
Kontoeröffnung & Service: Online-Kontoeröffnung, legitime Vollmachten und guter Kundenservice sind Pluspunkte.
Wie eröffnet man ein Ehekonto?
Die Eröffnung eines Ehekontos ist unkompliziert und bei den meisten Banken komplett online möglich. Wichtig ist, dass beide Partner zustimmen und sich identifizieren – entweder per VideoIdent oder in der Postfiliale (PostIdent).
So läuft die Kontoeröffnung ab:
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1
Passendes Kontomodell auswählen: Gebühren, Karten, Leistungen vergleichen
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2
Online-Antrag ausfüllen: persönliche Daten beider Ehepartner eingeben
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3
Legitimation durchführen: per VideoIdent oder PostIdent für beide Personen
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4
Kontoeröffnung & IBAN erhalten: meist sofort nach erfolgreicher Prüfung
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5
Zugangsdaten und Karten per Post: Girokarten und Unterlagen folgen in wenigen Tagen
Tipp: Viele Banken bieten zusätzlich einen Kontowechselservice an – so lassen sich Daueraufträge, Lastschriften und Zahlungspartner automatisch vom alten Konto übertragen.
Welche Kosten können entstehen?
Auch wenn viele Ehekonten auf den ersten Blick kostenlos wirken, können je nach Nutzung verschiedene Gebühren anfallen. Diese sechs Kostenfaktoren solltest du im Blick behalten:
6 typische Gebührenfaktoren
1. Kontoführungsgebühren
Achte auf monatliche Gebühren und prüfe, ob das Konto bei regelmäßigem Geldeingang kostenlos geführt werden kann.
2. Kartenleistungen
Sind zwei Karten inklusive? Prüfe auch, ob Kreditkarten extra kosten oder nur eingeschränkt nutzbar sind.
3. Bargeldversorgung
Kostenloser Bargeldbezug im In- und Ausland ist wichtig – idealerweise an vielen Automaten oder mit Cashback-Möglichkeit.
4. Zusatzkosten
Manche Banken verlangen Gebühren für Papierauszüge, Ersatzkarten oder Echtzeitüberweisungen – lies das Preisverzeichnis sorgfältig.
5. Mindestgeldeingang
Viele kostenlose Angebote gelten nur, wenn monatlich ein fester Betrag eingeht – meist 700 bis 1.000 €.
6. App und Online-Banking
Gute Apps helfen beim Haushaltsmanagement. Achte auf Übersichtlichkeit, Budgetfunktionen und einfache Freigabeprozesse.
7. Service und Erreichbarkeit
Auch bei Onlinebanken ist guter Support wichtig – per Telefon, Chat oder Mail im Problemfall erreichbar zu sein, ist hilfreich.
Wichtig: Vor der Eröffnung immer das Preis-Leistungsverzeichnis prüfen, um Überraschungen zu vermeiden.
Ehekonto bei Trennung oder Scheidung
Kommt es zur Trennung oder Scheidung, bleibt das Ehekonto zunächst bestehen – beide Kontoinhaber behalten vollen Zugriff, bis das Konto offiziell aufgelöst oder umgestellt wird. Das birgt Risiken: Ein Partner kann weiterhin Geld abheben oder das Konto überziehen, und beide haften gesamtschuldnerisch für offene Beträge.
Wichtige Schritte im Trennungsfall:
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1
Das Konto schnellstmöglich gemeinsam kündigen oder auf eine Person übertragen
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2
Gemeinsames Guthaben fair aufteilen (ohne Vereinbarung meist 50/50)
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3
Daueraufträge, Lastschriften und Zahlungen rechtzeitig auf neue Konten umstellen
-
4
Dispokredit vor der Auflösung vollständig ausgleichen
Hinweis: Wer ein Ehekonto nutzt, sollte bereits bei der Eröffnung Regeln für den Ernstfall besprechen – das erleichtert den Umgang im Konfliktfall erheblich.
Was passiert mit dem Ehekonto im Todesfall?
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ODER-Konto: Der überlebende Partner kann weiterhin alleine auf das Konto zugreifen. Dennoch wird der Anteil des Verstorbenen Teil des Nachlasses und unterliegt ggf. der Erbfolge oder dem Testament.
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UND-Konto: Hier dürfen keine Transaktionen ohne Zustimmung aller Kontoinhaber erfolgen – nach dem Tod wird das Konto in der Regel gesperrt, bis die Erbverhältnisse geklärt sind.
Hinweis: Banken verlangen meist Sterbeurkunde, Erbschein oder Testament. Klare Vollmachten helfen, den Zugriff abzusichern und Konflikte zu vermeiden.
Achtung: Schenkungssteuer bei Ehekonten
Auch bei Ehekonten kann das Finanzamt mitreden – etwa wenn ein Partner deutlich mehr einzahlt und der andere davon profitiert. Zwar gelten für Ehepaare hohe Freibeträge (500.000 € alle 10 Jahre), doch bei sehr ungleichen Einzahlungen oder Schenkungen kann Schenkungssteuer fällig werden.
Vor allem bei nicht verheirateten Paaren liegt der Freibetrag deutlich niedriger (nur 20.000 €), wodurch bereits regelmäßige größere Überweisungen oder Einzahlungen steuerlich relevant werden können. Wichtig ist daher, Einzahlungen und Besitzverhältnisse gut zu dokumentieren.
Achtung: Geht eine Lebensversicherung oder ein Erbe aufs Ehekonto, gilt ein Freibetrag von 500.000 €. Darüber hinaus fallen 7 % Schenkungssteuer an.
Wie hoch ist die Schenkungssteuer aktuell?
Die Höhe der Schenkungssteuer hängt vom Verwandtschaftsgrad und der Höhe des übertragenen Vermögens ab. Für Ehepartner gilt ein Freibetrag von 500.000 € alle zehn Jahre, für unverheiratete Paare nur 20.000 €. Wird dieser Freibetrag überschritten, fallen je nach Steuerklasse 7 % bis 50 % Schenkungssteuer an.
Die genauen Sätze richten sich nach dem Wert der Schenkung und dem Verwandtschaftsverhältnis. Eine frühzeitige Planung und Dokumentation kann helfen, unnötige Steuerlast zu vermeiden.
Wie lässt sich Schenkungssteuer bei Ehekonten vermeiden?
Auch wenn Ehepaare einen hohen Freibetrag von 500.000 € haben, kann bei sehr einseitigen Einzahlungen auf ein gemeinsames Konto Schenkungssteuer anfallen – etwa wenn ein Partner dauerhaft alle Mittel bereitstellt. Um steuerliche Probleme zu vermeiden, solltest du auf eine klare und faire Gestaltung achten.
So kannst du Schenkungssteuer bei Ehekonten vermeiden:
5 Tipps, wie du Schenkungssteuer beim Ehekonto vermeidest
1. Ausgewogene Einzahlungen
Beide Ehepartner sollten regelmäßig entsprechend ihrer Einkommensverhältnisse auf das gemeinsame Konto einzahlen. So lässt sich nachweisen, dass keine einseitige Bereicherung oder steuerlich relevante Schenkung erfolgt ist.
2. Zweckbindung dokumentieren
Bei größeren Einzahlungen – etwa durch Immobilienverkauf oder Erbschaften – sollte schriftlich festgehalten werden, wofür das Geld verwendet wird. Eine klare Zweckbindung vermeidet spätere steuerliche Missverständnisse.
3. Keine verdeckten Schenkungen
Größere Zuwendungen für Urlaube, Fahrzeuge oder Anschaffungen sollten offen benannt und als gemeinschaftliche Investition kenntlich gemacht werden – das schützt vor dem Verdacht verdeckter Schenkungen.
4. Nachweise aufbewahren
Verträge, Kontoauszüge und schriftliche Absprachen zu Einzahlungen oder gemeinsamen Ausgaben sollten aufbewahrt werden, um bei Bedarf gegenüber dem Finanzamt Klarheit schaffen zu können.
5. Beratung nutzen
Bei Unsicherheiten oder größeren Vermögensübertragungen ist eine Beratung durch Steuerexperten sinnvoll. So lässt sich Schenkungssteuer frühzeitig vermeiden und rechtlich sicher dokumentieren.
Tipp: Wer ganz sicher gehen will, nutzt das Familienkonto nur für gemeinsame Ausgaben und behält eigene Konten für persönliche Ein- und Ausgänge. So bleibt die Trennung klar.
Achtung: Diese Informationen stellen keine steuerliche oder rechtliche Beratung dar. Bei Unsicherheiten zu Freibeträgen, Steuerklassen oder Einzelfällen empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Steuerberater.
Gibt es Alternativen zum Ehekonto?
Ja – wer kein gemeinsames Konto führen möchte, hat mehrere Alternativen. Besonders beliebt ist die Kombination aus zwei Einzelkonten plus einem Haushaltskonto. Dabei behalten beide Partner ihre finanzielle Unabhängigkeit, während gemeinsame Ausgaben über ein separates Konto abgewickelt werden.
Weitere Alternativen:
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Haushaltsbuch oder App-Lösungen: Gemeinsame Kosten erfassen und anteilig ausgleichen, ohne gemeinsames Konto.
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Daueraufträge auf ein drittes Konto: Beide Partner überweisen monatlich feste Beträge auf ein Konto, das nur für gemeinsame Ausgaben genutzt wird.
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Reine Vollmachten: Einer führt das Konto, der andere erhält Kontozugriff, z. B. per Kontovollmacht.
Fazit
Ein Ehekonto eignet sich besonders für Paare, die regelmäßig gemeinsame Ausgaben haben, ein vertrauensvolles Verhältnis pflegen und ihre Finanzen übersichtlich organisieren möchten. Es schafft klare Strukturen, fördert die Fairness im Alltag und erleichtert die Haushaltsplanung. Voraussetzung ist, dass beide Partner bereit sind, gleichberechtigt Verantwortung zu übernehmen. Wer private Ausgaben trennen will, behält zusätzlich ein Einzelkonto.
Weniger geeignet ist das Ehekonto für Paare mit sehr unterschiedlichen Einstellungen zum Umgang mit Geld oder ohne stabile Vertrauensbasis. Auch steuerliche Risiken wie Schenkungssteuer bei einseitigen Einzahlungen sollten bedacht und durch klare Dokumentation vermieden werden.
FAQ
Was ist ein Ehekonto?
Ein Ehekonto ist ein gemeinsames Girokonto für Ehepaare, auf dem beide Partner ihre Finanzen bündeln. Es erleichtert die Verwaltung gemeinsamer Ausgaben wie Miete, Versicherungen oder Urlaube und sorgt für mehr Durchblick, Fairness und partnerschaftliche Kontrolle im Umgang mit Geld.
Was ist der Unterschied zwischen einem Ehekonto und einem Gemeinschaftskonto?
Ein Ehekonto ist eigentlich nur ein Gemeinschaftskonto, das von einem verheirateten Paar genutzt wird. Der Begriff „Ehekonto“ ist also umgangssprachlich – rechtlich handelt es sich immer um ein Gemeinschaftskonto, egal ob verheiratet oder nicht.
Müssen beide Kontoinhaber verheiratet sein?
Nein. Ein Gemeinschaftskonto kann auch von unverheirateten Paaren, Geschwistern, Mitbewohnern oder Freunden eröffnet werden. Verheiratet zu sein ist keine Voraussetzung – entscheidend ist, dass beide volljährig sind und zustimmen.
Wer haftet bei einem Ehekonto für Schulden?
Beide Kontoinhaber haften gesamtschuldnerisch. Das bedeutet: Wenn einer das Konto überzieht oder Schulden macht, muss auch der andere Partner dafür aufkommen – selbst wenn er die Ausgaben nicht verursacht hat.
Kann ein Ehekonto auch mit mehr als zwei Personen geführt werden?
Die meisten Banken erlauben nur zwei Kontoinhaber. Weitere Personen – etwa Kinder oder Angehörige – können aber oft als Bevollmächtigte eingetragen werden, erhalten dann eingeschränkten Zugriff auf das Konto, aber keine rechtliche Mitschuld.
Gibt es ein kostenloses Ehekonto?
Ja, einige Direktbanken wie die DKB oder comdirect bieten Ehekonten ohne Kontoführungsgebühr an – oft jedoch nur bei Mindestgeldeingang oder bestimmten Altersgrenzen. Konditionen vergleichen lohnt sich also auf jeden Fall.
Wird eine SCHUFA-Prüfung durchgeführt?
Ja, bei der Eröffnung eines Ehekontos führen die meisten Banken eine SCHUFA-Abfrage durch. Vor allem wenn ein Dispokredit gewünscht ist, prüfen Banken die Bonität beider Kontoinhaber. Ohne Zustimmung ist die Eröffnung meist nicht möglich.
Welche Karten sind beim Ehekonto inklusive?
Meist erhält jeder Kontoinhaber eine kostenlose Debitkarte. Für Kreditkarten oder weitere Karten – etwa für Kinder oder Bevollmächtigte – können je nach Anbieter zusätzliche Gebühren anfallen. Die Konditionen unterscheiden sich stark.
Wie finde ich das beste Ehekonto?
Um das beste Ehekonto zu finden, solltest du verschiedene Angebote nach Gebühren, Karten, Bargeldzugang und Zusatzleistungen vergleichen. Auch Bedingungen wie Mindestgeldeingang oder Altersgrenzen spielen eine Rolle. Ein strukturierter Vergleich erleichtert die Entscheidung deutlich.
Ist ein Ehekonto sicher?
Technisch ist ein Ehekonto genauso sicher wie jedes andere Girokonto. Die Risiken entstehen meist durch unklare Absprachen zwischen den Kontoinhabern – etwa bei unautorisierten Ausgaben oder ungleicher Nutzung des gemeinsamen Guthabens.
Wie kann ich Streit um das Konto vermeiden?
Regelmäßige Absprachen, ein fairer Einzahlungsplan und klare Regeln für Ausgaben sind der beste Schutz vor Streit. Ein Haushaltsbuch oder Banking-Apps helfen zusätzlich, den Überblick über alle Transaktionen zu behalten.
Gibt es steuerliche Nachteile beim Ehekonto?
Ehepaare haben einen hohen Freibetrag bei Schenkungen (500.000 €). Doch bei sehr einseitigen Einzahlungen kann das Finanzamt eine Schenkung unterstellen. Deshalb Einzahlungen dokumentieren und bei Unsicherheiten steuerlichen Rat einholen.
Kann ich das Ehekonto auch als Hausbank nutzen?
Ja, viele Paare nutzen ihr Ehekonto als vollwertige Hausbank – mit Dispo, Online-Banking, Karten und App-Zugang. Besonders bei Direktbanken ist das problemlos möglich und oft günstiger als bei Filialbanken.
Wie viele Konten braucht ein Paar?
Bewährt hat sich ein Modell mit drei Konten: ein gemeinsames Konto für Haushaltsausgaben und je ein Einzelkonto für private Ausgaben. So bleibt finanzielle Eigenständigkeit erhalten und trotzdem ist die Alltagsorganisation einfach.
Was passiert mit dem Ehekonto bei Scheidung?
Bei einer Scheidung sollte das Konto gemeinsam gekündigt oder aufgelöst werden. Ohne abweichende Vereinbarung wird das vorhandene Guthaben meist zu gleichen Teilen geteilt. Dispo-Schulden müssen vorher beglichen werden.
Kann ich das Ehekonto allein kündigen?
Nein. Für die Kündigung eines Gemeinschafts- oder Ehekontos ist die Zustimmung beider Kontoinhaber erforderlich. Das Kündigungsschreiben muss also von beiden unterschrieben sein – das gilt auch bei Trennung oder Scheidung.
Das Ehekonto ist für viele Paare ein wichtiges Thema. Nutzt ihr ein gemeinsames Konto oder setzt ihr lieber auf getrennte Finanzen? Schreib uns, wie ihr das löst und was für euch funktioniert!
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